Heute solle es in Aktualisierung eines früheren Beitrags über ein Thema aus dem Bereich Übersetzungen gehen, bei dem es oft hanebüchen schief läuft.
Eine Übersetzung ist die „Übertragung eines (meist schriftlich) fixierten Textes von einer Ausgangssprache in eine Zielsprache“ (Wikipedia). Das Ziel einer Übersetzung ist es, dem Leser des Textes in der Zielsprache die Bedeutung zu vermitteln, die der Text in der ursprünglichen Ausgangssprache hat. Dies kann erfordern, von einer wortwörtlichen Übersetzung abzuweichen und sich eher am Sinn der Botschaft zu orientieren.
Beispiele für das Scheitern einer zu wörtlichen Übersetzung sind Filmtitel wie “Look who’s talking now!”, fälschlicherweise mit “Guck mal, wer da spricht!” übersetzt (richtig wäre: “Das musst du gerade sagen!”), oder der Filmtitel “Die hard” (bedeutet “Nicht totzukriegen”), der in Deutschland unter “Stirb langsam” lief. ”The Pope Must Die(t)“ ist mit „Ein Papst zum Küssen“ auch nicht wirklich treffend übersetzt.
Unter dem deutschen Titel „Wer die Nachtigall stört“ lief der Film ”To Kill a Mockingbird“ – abgesehen davon, dass ein mockingbird eine Spottdrossel und keine Nachtigall ist, geht der Sinn des englischen Titels („keinem Vogel etwas antun“) vollständig verloren.
Die Kurzgeschichte von Stephen King “It Grows on You“ (richtig „Es wächst dir ans Herz“) wurde unter dem irreführenden deutschen Titel „Es wächst einem über den Kopf“ veröffentlicht.
Die bisher genannten Beispiele sind aus Böcker & Robers (2015).
Microsoft Copilot nennt, gefragt nach Beispielen für schlecht oder irreführend übersetzten Filmtiteln, folgende Treffer:
Originaltitel | Deutscher Titel | Kommentar |
The Heat | Taffe Mädels | Der Originaltitel bezieht sich auf Polizeiarbeit, nicht auf „tough girls“. |
Groundhog Day | Und täglich grüßt das Murmeltier | Zwar beliebt, aber der deutsche Titel verrät nicht den eigentlichen Plot. |
Up the Creek | Das turbogeile Gummiboot | Völlig überzogene und alberne Übersetzung für eine College-Komödie. |
The Good, the Bad and the Ugly | Zwei glorreiche Halunken | Es sind drei Hauptfiguren – der deutsche Titel unterschlägt eine davon. |
The Killing | Die Rechnung ging nicht auf | Der deutsche Titel spoilert das Ende und klingt deutlich langweiliger. |
Taken | 96 Hours | Der Originaltitel ist prägnant – die deutsche Version wirkt wie ein Action-Zeitlimit. |
Eternal Sunshine of the Spotless Mind | Vergiss mein nicht! | Der poetische Originaltitel wurde stark vereinfacht und verliert Tiefe. |
Copilot erklärt: “Diese Übersetzungen entstehen oft aus Marketinggründen – man will den Film „greifbarer“ machen oder an ein bestimmtes Publikum verkaufen. Leider geht dabei manchmal die ursprüngliche Bedeutung verloren oder es entsteht ein ganz anderer Eindruck vom Film.”
Dem ist nichts hinzuzufügen.
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