“Kom­mas in Englisch? Weiß ich doch!” Also ein weit­er­er Beitrag, in dem wir noch ein­mal fes­ti­gen wollen, was wir “im Prinzip” schon wis­sen.

Kom­ma­ta wer­den im Englis­chen spär­lich­er als im Deutschen benutzt, aber sie wegzu­lassen kann den Sinn eines Satzes gehörig verän­dern. Übri­gens: “Kom­mas” geht nach Duden natür­lich auch und “Kom­ma­ta” mag dem einen oder anderen etwas ver­al­tet vorkom­men…

Ver­gle­ichen Sie fol­gende Sätze über einen Pan­da, der in ein Restau­rant kommt.

He eats, shoots, and leaves.

He eats shoots and leaves.

Truss, L. (2009). Eats, shoots and leaves — A Zero Tol­er­ance Approach to Punc­tu­a­tion. Lon­don: Fourth Estate.

Im ersten Fall isst er, ballert um sich und ver­schwindet. Im zweit­en fall isst er friedlich Sprossen und Blät­ter. Den Unter­schied machen die Kom­ma­ta.

Daher lohnt sich vielle­icht der Blick auf die Fälle, in denen ein Kom­ma uner­lässlich ist.

1. Aufzählungen

Ver­gle­ichen Sie:

The colours of the Union Jack are red, white and blue.

The colours of the Union Jack are red, white, and blue

Truss, L. (2009). Eats, shoots and leaves — A Zero Tol­er­ance Approach to Punc­tu­a­tion. Lon­don: Fourth Estate.

Der Unter­schied ist das soge­nan­nte “Oxford com­ma” vor dem “and” (oder “or”, oder anderen Kon­junk­tio­nen, die bei der Aufzäh­lung zum Ein­satz kom­men).

Manch­mal ist das Oxford Kom­ma zwin­gend, um eine nötige Präzi­sion zu erre­ichen:

The liq­uids we analysed were neat methanol, neat ethanol, methanol and 10 per­cent water and ethanol and 10 per­cent water.

The liq­uids we analysed were neat methanol, neat ethanol, methanol with 10 per­cent water, and ethanol with 10 per­cent water.

Writ­ing in Eng­lishA Prac­ti­cal Hand­book for Sci­en­tif­ic and Tech­ni­cal Writ­ers. Leonar­do da Vin­ci pro­gramme, Euro­pean Com­mis­sion, © 2000 Writ­ing in Eng­lish Project Group

Im Vere­inigten Kön­i­gre­ich wird das Oxford Kom­ma eher sel­ten, in den USA hinge­gen sehr häu­fig ver­wen­det.

Wo immer sich durch den Gebrauch oder das Weglassen des Oxford Kom­mas kein ander­er Sinn ergibt, ste­ht es einem frei, sich für die eine oder andere Vari­ante zu entschei­den; man sollte es dann aber auch durch­hal­ten (z. B. inner­halb eines Textes).

2. Verbindungen von Sätzen bzw. Nebensätzen

Ein Kom­ma wird zwis­chen zwei unab­hängi­gen Sätzen mit unter­schiedlichen Sub­jek­ten ver­wen­det, wenn sie Teil ein­er Rei­he sind oder durch “and”, “but”, “so” und “or” ver­bun­den sind.

Hier einige Beispiele:

The reac­tor was out of con­trol, the con­tent over­heat­ed, and the safe­ty valve failed.

The diag­nos­tic work is nor­mal­ly done by the com­put­er, but the tech­ni­cian must be able to under­stand the var­i­ous com­put­er oper­at­ing sys­tems and to use the system’s soft­ware.

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Es gibt eine Ähn­lichkeit zur Aufzäh­lung, nur han­delt es sich hier um ver­bun­dene Sätze bzw. Neben­sätze.

3. In einem Satz kommt der Nebensatz vor dem Hauptsatz

Kommt der Neben­satz vor dem Haupt­satz muss immer ein Kom­ma geschrieben wer­den. Anders der Regelfall “Haupt­satz gefol­gt von Neben­satz”, in dem kein Kom­ma benötigt wird.

com­ma When the liq­uid boils, a residue is formed.

no com­ma A residue is formed when the liq­uid boils.

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4. Vor “which” und “who”

Ein Kom­ma wird ver­wen­det, um einen nicht-definieren­den Rel­a­tivsatz vom Rest des Satzes zu tren­nen. Beacht­en Sie, dass Sie in diesen Sätzen “which” oder “who”, aber nicht “that” ver­wen­den müssen.

Das“that” kann in definieren­den Rel­a­tivsätzen ver­wen­det wer­den, und es gibt dann kein Kom­ma.

Also: Kom­ma vor “which” and “who”, keines vor “that”. Hier zwei Beispiele:

Brass, which is an alloy of cop­per and zinc, is used to make bolts and screws.

The exper­i­ments that were described in the pre­vi­ous sec­tion were part of a series that was con­duct­ed over a range of mode mix­es.

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Auch bei “that” in der indi­rek­ten Rede wird kein Kom­ma ver­wen­det.

falsch He said, that Paul will arrive in the after­noon.

richtig He said that Paul will arrive in the after­noon.

5. Kommata bei bestimmten Adverbien bzw. adverbialen Bestimmungen

Kom­ma­ta wer­den auch dafür benutzt, Adver­bi­en wie “there­fore” und “how­ev­er” und adver­biale Bes­tim­mungen wie “on the oth­er hand” vom Rest des Satzes zu tren­nen. Hier einige Beispiele:

On the oth­er hand, the chances of suc­cess are great.

The chem­i­cal engineer’s great­est con­tri­bu­tion, how­ev­er, will be in the devel­op­ment of new ener­gy sys­tems.

Writ­ing in Eng­lish -A Prac­ti­cal Hand­book for Sci­en­tif­ic and Tech­ni­cal Writ­ers. Leonar­do da Vin­ci pro­gramme, Euro­pean Com­mis­sion, © 2000 Writ­ing in Eng­lish Project Group

Diese “adver­bial expres­sions” ergänzen den Rest des Satzes, ohne ein voll­ständi­ger Neben­satz zu sein.

Addi­tion­al­ly, from the tech­ni­cal point of view, the human arm is admirable due to its sen­si­tiv­i­ty and ver­sa­til­i­ty.

Using phys­i­cal prin­ci­ples, the thin lay­ers, CN,TIN, AIN …, can be grown and mod­i­fied

To avoid unde­sir­able fail­ure dur­ing the test, cov­er the test stand.

Writ­ing in Eng­lish -A Prac­ti­cal Hand­book for Sci­en­tif­ic and Tech­ni­cal Writ­ers. Leonar­do da Vin­ci pro­gramme, Euro­pean Com­mis­sion, © 2000 Writ­ing in Eng­lish Project Group

6. Zur Vermeidung von Unklarheit

Ein Kom­ma ist oft nötig, um Ver­wirrung oder Unklarheit zu ver­mei­den:

unclear mean­ing After water pro­teins are the main com­po­nent of the body.

clear mean­ing After water, pro­teins are the main com­po­nent of the body.

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Also, alles nicht so schw­er — schon gar nicht so schw­er wie im Deutschen.