Heute geht es um The­men, die man bess­er nicht ansprechen sollte. Über das “unspeak­able” haben wir schon in einem früheren Beitrag gesprochen, dabei ging es allerd­ings um Kon­so­nan­ten, die nicht aus­ge­sprochen wer­den.

Heute solle es um The­men gehen, die eher tabuisiert sind. In Deutschlang gibt es solche The­men auch. So gehört es zum guten Ton, nicht über Geld zu sprechen — also andere nicht nach ihrem Gehalt oder der Höhe ihrer Miete zu fra­gen.

In einem YouTube-Beitrag spricht die in Deutsch­land lebende US-Amerikaner­in Lau­ren Angela über Dinge, die man in den USA nicht sagen sollte.

Hier eine Zusam­men­fas­sung der High­lights.

Ich bin katholisch.

Lau­ren Angela berichtet, dass man in den USA über den eige­nen Glauben bzw. der Ange­hörigkeit zu ein­er Kirche oder Sek­te sehr viel ver­hal­tener spricht. Der Unter­schied liege darin, dass diese Infor­ma­tion (“Ich bin katholisch.”, “Ich bin in einem protes­tantis­chen Umfeld aufgewach­sen.”) in Deutsch­land eher eine sta­tis­tis­che Bedeu­tung hat und wenig über einen selb­st aus­sagt. In den USA, so Angela, bedeutet ein Beken­nt­nis zum Chris­ten­tum deut­lich mehr, z. B. dass man regelmäßig zum Gottes­di­enst geht oder vielle­icht auch zu Hause betet. Vielle­icht wird auch der Son­ntag als Ruhetag zur Besin­nung genutzt. Bis hin zu ein­er Welt­sicht, die gele­gentlich unter Beschuss ste­ht. Daher wird sel­tener über die eigene Reli­gion gesprochen, und man sollte auch nicht danach fra­gen (zumin­d­est nicht, bevor man sich sehr gut ken­nt).

Guten Appetit!

Zumin­d­est in den USA ist ein “Guten Appetit!” (e.g. “Enjoy your meal!”) unüblich. Auch kein Kell­ner würde dort einen guten Appetit wün­schen. Man fängt an, zu essen, ohne unbe­d­ingt darauf zu warten, bis alle so weit sind (es sei denn, dass in der Fam­i­lie vor dem Essen gebetet wird — to say grace -, siehe oben).

Ich bin Jahrgang 1970.

Das geht gar nicht, ist sog­ar irreführend. In den USA würde man sich höch­stens als “Class of 1986″ beze­ich­nen und meint damit das Jahr des High­school-Abschlusses. Richtiger ist also “I was born in 1970.”

Die Oma wird nicht unbe­d­ingt “Oma” genan­nt.

Großel­tern wollen nicht unbe­d­ingt Grand­ma und Grand­pa genan­nt wer­den, son­dern suchen sich möglicher­weise selb­st die Spitz­na­men aus, unter denen sie von den Enkeln ange­sprochen wer­den wollen.

Schmidt am Appa­rat.

Lau­ren Angela nen­nt als näch­stes, dass, anders als in Deutschlang, der Vor­name eine größere Rolle spielt und man sich eher nicht mit “My name is Miller” oder mit “Miller” am Tele­fon melden würde. Also wird der Vor­name oder Vor- und Nach­name genan­nt.

All das gilt für die USA. Aus eigen­er Erfahrung kann ich bericht­en, dass die meis­ten Briten eher wie die restlichen Europäer tick­en und ein “Enjoy your meal” dur­chaus gern gehört wird.